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Deutschland soll Klimaziele sichern – nicht ausbremsen: Offener Brief des DNR

Berlin, 4. September 2025 – In einem eindringlichen offenen Brief appelliert der Deutsche Naturschutzring (DNR) an Bundeskanzler Friedrich Merz, sich entschieden gegen eine mögliche Verzögerung des EU-Klimaziels für 2040 zu stellen. Hintergrund: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wird vorgeworfen, eine Entscheidung im zuständigen EU-Umweltrat zugunsten der Debatte im Europäischen Rat der Staats- und Regierungschefs zu verschieben – eine Strategie, die als taktisch gefährlich und blockierend betrachtet wird

1. Deutschlands Verantwortung: Handeln statt Zögern

Der DNR reib sich deutliche Worte: Eine Verschiebung des Beschlusses zum 2040-Ziel würde Glaubwürdigkeit und Handlungsfähigkeit der EU schwächen – und zwar just im Gedenkjahr des Pariser Klimaabkommens. Deutschland müsse als wirtschaftlicher Motor Europas eine führende Rolle einnehmen – nicht unnötig blockieren.

2. Warum gerade der 18. September entscheidend ist

Der Brief fordert explizit die politische Entscheidung für ein Klimaziel von mindestens –90 % bis 2040 im EU-Umweltrat am 18. September – inklusive fristgerechter Einreichung des daraus abzuleitenden Nationally Determined Contribution (NDC) bei den UN. 

Ohne diesen Beschluss droht ein schwacher, unmöglicher EU-Beitrag zur globalen Klimapolitik – ein Imageschaden ohnegleichen, gerade vor der anstehenden Klimakonferenz in Brasilien. 

3. Klimapolitik, Glaubwürdigkeit und industrielle Transformation – alles gehört zusammen

Bereits andere Stellungnahmen und Positionspapiere untermauern diesen Appell:

  • Der Europäische Wissenschaftliche Beirat zum Klimawandel (ESABCC) empfiehlt deutlich eine Emissionsreduktion von 90 bis 95 % bis 2040. Eine entsprechende gesetzliche Verankerung schafft dringend benötigte Planungs- und Investitionssicherheit – z. B. für Schlüsselinitiativen wie den „Clean Industrial Deal“ oder die Transformation zu grüner Wertschöpfung. 
  • Die EU-Kommission hat bereits einen Vorschlag zur Emissionsminderung von 90 % vorgelegt, doch Umweltverbände kritisieren, dass dies zu wenig ambitioniert und zu sehr auf Carbon Capture & Storage (CCS) setzt – eine riskante Ausrichtung. 
  • Ebenso wird eine Verlagerung von Emissionsreduktionen ins Ausland oder auf technische Kohlenstoffsenken scharf kritisiert: Effektiver Klimaschutz funktioniert nur, wenn er innerhalb Europas stattfindet

4. Europa braucht strategische Führungsstärke

Nicht um moralische Geste, sondern um industrie- und sicherheitspolitischen Nutzen für Europa geht es DNR wie Kolleginnen und Kollegen: Ein ambitioniertes 2040-Ziel stärkt:

  • Resilienz gegenüber geopolitischen Unsicherheiten
  • Investitionssicherheit
  • Strukturwandel und Innovationskraft – von grünem Stahl über Wasserstoff bis hin zur erneuerbaren Verkehrs- und Energieinfrastruktur .

Fazit – für eine glaubwürdige, strategische Klimapolitik

Deutschland steht im offenen Brief im Fokus: als Gestalter — nicht als Bremsklotz. Ein entschiedener Beschluss für ein verbindliches EU-Klimaziel von mindestens –90 % bis 2040, mit dem fristgerechten NDC, ist essenziell. Die Einladung zur weitreichenden, deutsch-französischen Zusammenarbeit bleibt ein offenes Angebot, das zugleich klimapolitische Verantwortung und industrielle Zukunft verknüpft.

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